Samstag, 19. Januar 2013

Es ist 3:27. Sie ist draußen, hat sich in einer kleinen Gasse unter einem Häuserdach hingekauuert, sucht mit zitternden Händen den perfekten Song zu ihrer Stimmung. Aber was ist ihre Stimmung? In ihr drin befindet sich nur ein großes Fragezeichen, wahrscheinlich nimmt sie bald auch noch die Form eines solches an.
Ein riesiges, umher wanderdnes, trinkendes Fragezeichen.
Oder auch einfach nur ein riesiges, umher wandernes, trinkendes Etwas.
Warum sind dort draußen nur Wolken am Himmel?
Sie möchte die Sterne sehen, möchte jedem einzelnen einen Namen geben, um nicht mehr alleine zu sein.
Sie wären die perfekten Begleiter für die ganze Nacht, sie fragen nicht, sie verschwinden nicht, sie sind einfach nur da, beobachten dich still und beleuchten dich mit ganzer Kraft.

Als sie noch vor zwei Stunden in ihrem Zimmer hockte, hatte sie nur einen Gedanken: raus.
Und da ist sie nun.
Was erhofft sie sich dort zu finden?
Das große Vielleicht, dass um die Ecke kommt, sie packt und auf eine Reise mitnimmt?
Sie schaut zur Seite. Stille. Kein Ausrufe zeichen, dass aus dem Gebüsch herausspingt und ihr die Antworten auf ihre Fragen gibt.

Irgendjemand soll kommen und ihr sagen, wer sie ist und was sie auf diesem Planeten zu suchen hat.
Wozu leben, wenn man der Welt nichts bedeutendes schenken kann?
Wozu leben, wenn einem das Leben nicht das bieten kann, wonach sie sucht?



Montag, 14. Januar 2013

Manchmal will ich dir sagen, dass es mir leid tut
Dass ich ein einziger Fehler bin und dich brauche
Will dich fragen, ob dein Versprechen von damals noch gilt
Ob du immer noch für da bist
Aber mein Stolz läuft mir entgegen und sagt "Lass das"

Und manchmal will ich dir sagen, dass es mir schlecht geht ohne dich
Dass sich jeder einzelne Knochen bei jeder einzelnen Bewegung schmerzt
Und dass du nachts immer zu mir kommst und Messer in die Glieder rammst
Aber ich höre auf die kluge Stimme in meinem Kopf die sagt "Lass das"

Und dann sage ich, dass es okay ist
Aber Tränen schmecken zu süß, um nicht zu weinen

Und existieren ohne dich ist nicht genug

Also fülle ich mich erneut mit diesen süßen Tränen 



Donnerstag, 10. Januar 2013

Es sind Ferien und sie hat mal wieder viel zu viel Zeit, um nachzudenken.
Am liebsten möchte sie ihren Gedanken flüchten, in dem sie rausgeht, trinkt und Party macht, aber manchmal ist niemand da, auf den sie gerade Lust hat.
So wie jetzt.
Sie steht schweigend am Balkon und zündet sich eine Zigarette an.
Alles was sie vor sich sieht, hat sie schon hunderttausend mal gesehen. Ein Häuserblock nach dem nächsten und mitten drin eine kleine Grünfläche.
Noch vor etwa einem Jahr, konnte sie, auch wenn sie diese Landschaft schon so oft gesehen hat, immer noch etwas neues entdecken.
Die Blätter des Baumes, die wild umher tanzen, wenn ein leichter Windstoß kommt. Die Unebenmäßigkeiten auf den Häuserfassaden, die dem ganzen Block die Perfektion entziehen.
Die Kinder, die sich jeden Tag in kleinen Grüppchen zusammentun, um gegeneinander Fußball zu spielen.
Aber egal, wie genau sie jetzt hinschaut, sie findet nichts, was sie nicht schon einmal gesehen hat.

Die Häuser, die etwa 40 Meter von ihr entfernt stehen, verdecken den großen Horizont, den sie hätte sehen können.
Dabei möchte sie neues entdecken.
Jeden Tag.
Jeden Tag möchte sie aus dem Fenster schauen und und eine neue Welt entdecken.
Sie möchte die Wahrheit finden, das pure Leben, dass sich hinter Werbeplakaten mit einer Scheinwelt versteckt.
Ist in dieser Welt überhaupt irgendetwas echt?

Sie nimmt einen tiefen Zug.
Je tiefer sie den qualm einatmet, desto intensiver erscheinen ihr die Farben des Baumes, den sie sich gerade ansieht.
Oder bildet sie sich das nur ein?
Möchte sie vielleicht einfach nur, dass das was sie sieht, wenigstens in Farben aufstrahlt, wenn es sich schon nicht verändern kann?
Sie nimmt noch einen Zug.
Nein. Ganz sicher. Es liegt an der Kippe.

Bloß ein kleiner Text von der mir wichtigsten Person auf Erden.

Die Katze

Die Katze sieht die Welt aus dem Fenster und wir schauen auch raus und sehen alles Bekannte. Ich möchte gern fragen, worüber sie nachdenkt, wenn sie aus dem Fenster schaut. Sieht sie unsere Welt?

Obwohl ich meine Katze kein einziges Mal verstanden habe, fühle ich mich mit ihr verbunden. Eine Art gedankliche Welt. Wird sie das Böse verstehen, während sie unsere trübe Welt sieht? Ich möchte es gerne wissen, aber die Antwort bleibt mir auch bis heute verschlossen.

Wir können denken, hoffen, glauben aber wissen tun wir's alle nicht. Kaut uns unsere Gesellschaft nicht eine verfälschte Welt vor? Können wir Wissenschaftlern glauben, die auch nur Menschen sind und ihrem Glauben folgen? Können wir Ergebnissen Glauben schenken, die von Menschen geschrieben worden sind? Was ist, wenn wir alle ein falsches Licht im Dunkeln sehen?

Die Katze schaute aus dem Fenster und sah die wirkliche Welt. Sie hat die tolle Gabe, die Wahrheit zu bewahren, um sie vor bösen Wesen zu beschützen.